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Bern-Radio

HEB
jetzt
letzte cq-Schleife
tks
OM Alfred
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Erinnerungen
von Rolf
Marschner
ergänzt von
Mariann Mäder
Fotos: Privatbesitz
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21 Monate Karibikfahrt auf der "Heinrich
Grammerstorf"/DHQT liegen hinter mir, seit dem 5. Oktober 1964 bin
ich "Hansa-Funker" auf der "Kandelfels"/DEER
und auf der Reise vom Persischen Golf nach Amerika. Unsere Fahrt geht
durch den Suez Kanal und das Mittelmeer. Wir befinden uns an der
Hadramaut-Küste zwischen Awar und Aden, im Laufe des Tages werden
wir Bab al Mandab passieren.
Noch ahne ich nicht, daß ich nach der Durchfahrt "Das Tal der
Tränen". einen Seenotfall leiten werde, der mich 48 Stunden in
Atem halten wird. Es ist Sonntag, meine zweite Funkwache wird gleich
beginnen. Bei "Norddeich Radio" liegt nichts vor und ich habe
Zeit über die Kurzwellen-Frequenzen zu kurbeln. Eine CQ-Schleife
fällt mir ganz besonders auf, sie wird gesendet von einer
Funkstation mit dem Rufzeichen HEB. Um herauszufinden, um welche
Funkstation es sich handelt, setze ich einen "travel report" ab.
Es ist die Schweizer Küstenfunkstelle "Bern Radio"/HEB,
der Funker dort nimmt sich Zeit, beschreibt in kurzen Worten seine
Station, erzählt auch etwas vom Beginn in Dübendorf und
bedankt sich am Schluß für mein TR und Interesse.
Es folgten noch drei weitere Reisen in den Golf. Die "Lichtenfels" /DEET,
ein so genanntes Picasso-Schiff, lief 13 Knoten, auf der letzten Fahrt
erwischt mich der sogenannte "Hansakoller", ich hatte
die Nase voll und schickte dem Funkinspektor Herrn Mügge meine
Kündigung. Zwischen Cape Town und Dakar überholte uns ein
Schiff der Polar-Länderklasse der Hamburg-Süd, und ich sprach
mit dem Kollegen. Das Fahrtgebiet der Hamburg-Süd interessiert
mich. In Bremen stimmte Herr Mügge mich wieder um, "Ich
weiß ja was Sie wollen", "Sie möchten öfters
mal heim zu Muttern", "Fahren Sie nach Genua und steigen Sie
auf die "Kybfels" /DEJM
ein, die kommt bald wieder nach Hause". Wir
fuhren nach Amerika und von dort um Afrika in den Persischen Golf.
Irgendwie kommt mir alles bekannt vor!!! Von diesem Schiff, in der
FT-Station steht ein Einseitenband-Sender, führe ich
Gespräche über "Bern Radio". Es sind die ersten
Funkverbindungen seit meinem QSO von der "Kandelfels". |
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"Kandelfels"
/DEER

"Lichtenfels" /DEET

"Kybfels"
/DEJM
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1970, im Juli, kam ich auf die "Gutenfels"/DEAQ,
sie war nach der "Goldenfels" das zweite
Semi-Container -Schiff, das für den zwischenzeitlich von der
D.D.G."Hansa" eröffneten Containerdienst vom Mittelmeer nach
Amerika eingesetzt wurde. Beide Schiffe wurden später umbenannt in
"Atlantica New York" bzw. "Atlantica Montreal". Da
es noch nicht überall Container-brücken in den Häfen
gab, waren sie mit einem speziellen Schwergutgeschirr ausgerüstet
um Container an Land bzw. an Bord zu heben.
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Zwei weitere Schiffe kamen später
dazu, die Vollcontainerschiffe "Atlantica
Livorno"/DLCM ex "Geyerfels" und die "Atlantica
Genova" ex "Grünfels".
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"Atlantica Livorno" |
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"Gutenfels" |

Zusammenarbeit mit "Bern Radio" wurde intensiver
Meine Zusammenarbeit mit "Bern Radio" wurde jetzt
intensiver, ausschlaggebend war natürlich vor allem der
finanzielle Aspekt, die Gebühren für Funktelegramme und
Funkgespräche waren wesentlich günstiger. Da aufgrund meines
Hinweises inzwischen auch andere Schiffe der DDG-Hansa den Funkverkehr
über HEB abwickelten, wurde man dort aufmerksam, was zur Folge
hatte, daß der Leiter der Funkstelle, Herr
Geisbühler (links) Hern
Mügge (rechts), Kollegen Peter Klein und mich
zu einem Besuch nach Bern einlud. Es folgten zwei interessante Tage in
Bern, wir besichtigten die Betriebszentrale und die Empfangsstelle in
Riedern.
Nachdem wir mit Herrn Geisbühler und führenden Mitarbeitern
der Radio Schweiz A.G. sozusagen offiziell geschäftliche
Beziehungen geknüpft hatten, haben die Containerschiffe den
größten Teil des Funkverkehrs über "Bern Radio"
abgewickelt. Für den internen Nachrichtenaustausch der Reederei
hatte ich mit Peter Klein auf der "Goldenfels" feste Zeiten
vereinbart, mußten wir uns außerhalb dieser Zeiten treffen,
nahm "Bern Radio" schon mal eine Note kostenlos mit in die "tfc
list" hinein.
Seefunkdienst in der Schweiz
Während des Zweiten Weltkrieges, die Schweiz war
wirtschaftlich isoliert, begann man die Schweizer Flagge zur See
einzuführen. Schiffe wurden erworben und gechartert. In Basel
wurde das Eidgenössische Schiffahrts- und Schiffregisteramt
gegründet. Aufgrund eines Vertrages mit der Eidgenossenschaft
wurde 1941 die Radio-Schweiz AG mit der Durchführung des
Funkdienstes mit den erstmals unter Schweizer Flagge fahrenden
Hochseeschiffen (Heimathaven Genua) betraut. Der Funkverkehr erfolgte
anfänglich von der Funkstation "Dübendorf" aus und
war für die Funker, des während des Krieges brachliegenden
Flugsicherungsdienstes, eine willkommene Abwechslung.
Dübendorf, hier begann
alles
Die ersten Versuche mit radiotelegraphischen Verbindungen
zwischen Flugzeug und Boden erfolgten schon 1919, allerdings nur in
Richtung Flugzeug-Boden. Diese Versuche führten zur Erstellung
einer Funkstation auf dem Militärflugplatz Dübendorf. Eine
verbesserte Sendeanlage wurde 1921 auf dem Waffenplatz in Kloten
erstellt. Mit dem Fortschritt der Technik wurde es möglich,
Empfangsanlagen auch an Bord von Flugzeugen zu installieren. Der
Funkverkehr beschränkte sich anfänglich auf die
Übermittlung von Wettermeldungen. Die Aufgaben der Flugfunkstation Dübendorf wuchsen
mit der Entwicklung des Linienverkehrs. 1925 errichtete die
Marconi-Gesellschaft die Flugplatzradiostation Basel. 1926 wurde die Station Dübendorf in ein neues
Gebäude verlegt und mit modernen Peilanlagen ausgerüstet. Die
Radio Schweiz AG übernahm die Wartung der Bordgeräte der
Fluggesellschaften Ad Astra, Balair und der Imperial Airways und
erteilte den Piloten radiotechnische Instruktionen. 1931 wurde
Dübendorf Zentralflugfunkstation der Schweiz. Die
Radiotelegraphisten die bisher der Telegraphenanstalt angehört
hatten traten zur Radio Schweiz AG über. Bekannt wurde
Dübendorf anläßlich des denkwürdigen
Stratosphärenfluges von Auguste Piccard am 18. Oktober 1932,
während des gesamten Fluges bestand eine Radioverbindung. 1933
kann als das erste eigentliche Blindflugjahr bezeichnet werden, nachdem
das ZZ-Verfahren eingeführt worden war. Kurz nach der
Einführung widmete man sich bereits dem Studium von Anflügen
mit Hilfe von Funkbaken. Nach kurzem Probebetrieb übernahm Ende
1934 die Radio Schweiz AG für die Meteorologische Zentralanstalt
den Empfang aller Wettertelegramme die für den Wetterdienst und
Flugwetterdienst notwendig waren. Aufgrund des zunehmenden Flugverkehrs
und mit ihm der Übergang zum Ganzjahresbetrieb erforderte
zusätzliche Fernschreibverbindungen und neue Kurzwellensender- und
Empfänger. Der Peilfunkdienst wurde ausgebaut, am 25. Oktober 1936
konnte ein neues Peilgebäude bezogen werden, in dem die erste
Luftverkehrskontrollstelle eingerichtet wurde. Mit der Inbetriebnahme
moderner Flugzeuge erfolgte schrittweise der Übergang zur
Eigennavigation, in Kloten wurde dazu ein
Langwellen-Navigations-Funkfeuer errichtet. Der Betrieb der
Zentralflugfunk- und Peilstelle Dübendorf wurde von sieben Beamten
und einigen Gehilfinnen aufrechterhalten. Die Kriegsereignisse brachten
den zivilen Flugverkehr zum Stillstand. Einige Mitarbeiter fuhren als
Seefunkoffiziere bei der schweizerischen Hochseeflotte. Dübendorf
hatte täglich Funkverbindung mit den Schiffen und wurde so zur
ersten Küstenfunkstelle in der Schweiz. 1963 als die
Morseverbindungen im Flugsicherungsdienst Zürich eingestellt und
der Ausbau der technischen Anlagen notwendig wurde, verlegte man den
Seefunkdienst zur Betriebszentrale nach Bern. Dank der technischen
Mittel, und dem unermüdlichen Einsatz der Radiotelegraphisten,
stieg das Verkehrsvolumen bei der Küstenfunkstelle "Bern
Radio"/HEB stark an.
Meine Mitarbeit bei "Bern Radio"
wird beschlossen.
1971 im Dezember, inzwischen fuhr ich auf der "Atlantica
Livorno"/DLCM ,waren wir auf der Fahrt von Marseille nach
Barcelona. Nach einem Gespräch über "Bern Radio" unterhielt
ich mich noch ein wenig mit Herrn Geisbühler. Gerne würde ich
einmal bei HEB arbeiten, nur so aus Interesse, ohne Salair, denn
gleichzeitig würde ich in der Schweiz Urlaub machen, hatte ich
doch bisher nur den Bahnhof von Zürich auf meinen Durchreisen nach
Italien kennengelernt. Herr Geisbühler war einverstanden, Funker
waren auch bei ihm Mangelware. Die Wachen bei "Bern Radio"
entsprachen denen an Bord der Zone A für Schiffe mit 8
Dienststunden, die erste Wache von 08.00 Uhr UTC bis 10.00 Uhr UTC, die
letzte von 20.00 UTC bis 22.00 UTC. In den Pausen wechselten die Berner
Funker nur den Raum und arbeiteten zwei Stunden im
Landtelegraphiedienst. Da vor allem hier "man power" fehlte,
war meine Mitarbeit willkommen. Alle erforderlichen Maßnahmen
wurden ergriffen, und im Februar 1972, saß ich im Zug von
Flensburg nach Bern. Meine Freude war groß, "Funken ohne
Schaukelei"! Den Funkdienst traute ich mir ohne weiteres zu, hatte
ich doch schon auf Ceylon bei "Colombo Radio"/4PB meine ersten
Erfahrungen gesammelt. Im Koffer lag meine "ETM2". Leider
konnte ich sie nicht benutzen.
Die Betriebszentrale von "Bern Radio" war nicht sehr
groß. Die Telegraphieplätze waren, wenn man hineinkam, links
nebeneinander angeordnet. Auf der gegenüberliegenden Seite war der
Sprechplatz eingerichtet.
Im Gegensatz zu "Norddeich Radio"
gab es bei "Bern Radio" keine seperaten
Anrufplätze, man suchte selbst auf dem jeweiligen Band die
Anruffrequenzen ab. War ein Anruf beantwortet, schaltete man auf die
Arbeitsfrequenz und nahm das Telegramm entgegen. Während dieser
Zeit war "Bern Radio" nicht hörbereit. Dieses
Suchverfahren war von allen Verfahren das Interessanteste, mit der
Einführung der Group-Channels gab es für den Funker auf dem
Anrufband nur mehr die Möglichkeit, auf sein Rufzeichen zu achten.
Die Anrufkanäle sind zwischen 0.4 kHz und 2 kHz breit. Der zu
beobachtende Anrufkanal (4, 6, 8, MHz usw
v.l.n.r ) wird am Empfänger
eingestellt und nach Wahl der Bandbreite und einer außerhalb
dieser liegenden Frequenz für den Empfängerüberlagerer
in seiner ganzen Breite erfaßt, ohne daß die Abstimmung am
Empfänger verändert werden muß. Die group channels sind
den einzelnen Ländern nach einem internationalen Verteilungsplan
zugeteilt, der gegenseitige Störungen möglichst
ausschließen soll.
Man konnte, wenn ein wenig Glück dabei ist, mehrere
Schiffe auf einer Frequenz rufen hören. Wie muß es wohl
gewesen sein, als der Verkehr noch groß war. Erstaunlicherweise
wurde bei "Bern Radio" nur mit der Hand aufgenommen,
Schreibmaschinen gab es nicht. Leider ist es mir nie gelungen,
daß "QRY-Verfahren" anzuwenden, gerne hätte ich einmal mehrere Schiffe hintereinander abgearbeitet,
aber so groß war der Verkehr eben nicht. (siehe
Nachtrag) Auf dem 8 MHz-Band war das größte
Verkehrsaufkommen, auf dem 12-MHz-Band hatte man auch gut zu tun. Neben
dem 22-MHz-Platz war das Laufband, empfangene Telegramme wurden hier
zur weiteren Bearbeitung hineingelegt und in einen anderen Raum
befördert. Französische Schiffe nutzten häufig die
Dienste von "Bern Radio", Schweizer Hochsee-Yachten nahmen
ebenfalls am Funkverkehr teil. Ein besonderes Ereignis ist mir in
Erinnerung geblieben. Es gab einige Kollegen, die konnte ich schon an
ihrer Gebeweise erkennen. Es war an einem Abend, ich beobachtete die
Anruffrequenzen im 22-MHz-Band als ein Schiff rief. Es ergab sich
ungefähr folgender Dialog:
"HEB de DHGA QTC QSS . . ."
"DHGA de HEB r up vvv"
"vvv de DHGA vvv"
"DHGA de HEB ga Dirk ere QSA4 QRV k
Es folgte eine Pause, mein alter Freund Dirk Sachau, der lange
mit mir zusammen bei der "Hansa" gefahren war, und ebenfalls
aus Flensburg kam, hatte mich gerufen und glaubte wohl nicht richtig
gehört zu haben. Ich gab mich zu erkennen und er übermittelte
sein Telegramm. Gerade aus Vancouver ausgelaufen hatte er vergeblich
versucht "Norddeich Radio" zu erreichen, nun klappte es bei "Norddeich
Süd". Die Überraschung war gelungen. Es folgten noch
viele schöne Funkverbindungen, interessant für mich war es,
festzustellen, wie man die Schiffe aus weit entfernten Seeräumen
hört. Gespräche wurden auch von der "France"/FNRR geführt.
War "Norddeich Radio" überlastet, führten
auch die deutschen Passagierschiffe ihre Gespräche über
"Bern Radio".Mit Jürgen Tewer, heute Lehrer an der Schule in
Elsfleth, damals auf der "Hamburg" habe ich einige
Sprechfunkverbindungen gehabt.
Obwohl anfänglich die Koordinaten von HEB,
47° 00’ 52" Nord, 07°
26’ 37" Ost
durch kritische Bordfunker immer wieder nachgeprüft
wurden, konnte die Funkstelle ihren guten Ruf als wachsame Station nach
und nach aufbauen.Während des Zweiten Weltkrieges wurden z. B.
1944 5700 Telegramme von und nach See vermittelt. Bis 1970 ist der
Verkehr auf 17344 Telegramme angestiegen. Am 1. Dezember 1970 wurde bei
"Bern Radio" die Einseitenband-Telephonie eingeführt.
Die Betriebszentrale von HEB befindet sich im
Bollwerk-Postgebäude, in der Innenstadt von Bern. Von hier aus
werden die Sender und Empfänger fernbedient. Die Sendestelle liegt
in Prangins, in der Nähe des Genfer Sees, die Empfangsfunkstelle
in Riedern, ca 15 km von Bern entfernt.
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rechts, Sendefunkstelle Prangings am Genfer See
links, Empfangsfunkstelle Riedern
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Meine Aufenthaltsgenehmigung war auf
vier Wochen begrenzt, die letzten 14 Tage kam meine Frau ebenfalls nach
Bern. Einige Funker von "Bern Radio" luden uns zu sich nach
Hause zum traditionellen Käse-Fondue-Essen ein, interessante
Gespräche rundeten die Abende ab.
Es waren nicht nur Schweizer die bei "Bern
Radio" beschäftigt waren, es gab dort auch einige
Inder, die aber die Schweizer Nationalität erhalten hatten.
Noch gerne erinnern wir uns beide an
diese abwechslungsreiche Zeit in der Schweiz. An meinem letzten
Arbeitstag schenkten mir die Berner Kollegen einen wunderbaren Bildband
von der Schweiz, mit Widmung, "für die arbeitsreichen Tage bei
Bern Radio". Verabschiedet wurde ich auch vom Leiter der Radio
Schweiz AG, der mir für meine Arbeit überraschenderweise zweitausend
Schweizer Franken überreichte. +
Nachtrag von
Mariann Mäder
Februar 1999
Einiges hatte sich bis zum Zeitpunkt meines
Eintritts (April 1980) schon geändert, vor allem hatte der Verkehr
auch in der Telegrafie ziemlich zugenommen und ich habe Zeiten erlebt,
in denen ich QRY16 (!)
verteilt habe. Zudem wurde es für viele Funker auf den Schiffen
normal, zuzuhören und direkt auf den Arbeitsfrequenzen kurz
anzurufen, wenn wir QRL und HEB somit nicht hörbereit war.
Ich habe keine "schreibmaschinenlose
Zeit" erlebt. Wir wurden beim Morsenlernen schon
voll darauf getrimmt, alles in die Maschine zu 'hacken' (Ich hatte
Kolleginnen, die es geschafft haben, zwischendurch die Nägel zu
lackieren...). Ja, auch die frauenlosen Zeiten waren kurz vor meinem
Eintritt zu Ende gegangen und so waren wir bald ziemlich gleich viele
Frauen wie Männer.
An der Telefonie hat sich in den frühen 80er
Jahren auch sehr viel getan: als ich anfing, hatten wir eine QRX-Liste,
Funker konnten sich über Telegrafie oder Telex anmelden, und wenn
ein QRX abgearbeitet war, legte man den Kopfhörer hin und wartete
auf das nächste. Wir waren kaum hörbereit ausserhalb der
Traffic Lists! Und dann hatten wir doch die gloriose Idee, ab und zu
ein QRV in den Äther zu schicken, das bewirkte, dass unsere
QRX-Listen bald aus allen Nähten platzten! Traffic Lists wurden
ausgesendet, aber die halbe Stunde, die danach zum Abwickeln von
Verkehr blieb, reichte schon sehr schnell nicht mehr aus! Wir hatten
also immer viel zu tun.
1974 hat Bernradio den SITOR eingeführt. Er lief als
halbautomatischer Telex und ist heute noch in Betrieb, allerdings seit
1.1.1987 automatisch, 1992 kam dann die Mailbox dazu, die auch den
Landteilnehmern ermöglichte, Telexe direkt in den Computer zu
senden. Unser Thrane&Thrane System läuft seit dieser Zeit und
weitgehend störungsfrei. Noch immer werden täglich zwischen
100 und 150 Anrufe registriert.+
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